„Hellas. Heimat. Tradition“ – unter diesem Slogan feierte der SV Hellas Michelsrombach am Wochenende gebührend sein 100-jähriges Bestehen. Genauer genommen das 101., denn coronabedingt musste das Jubiläumsfest um ein Jahr verschoben werden. Gestartet wurde am Freitag mit dem Festkommers. Am Samstag heizte dann das Rhöner Original Franz Habersack die rund 300 Besucher im geschmückten Festzelt ein.
Was der Sportverein für das Dorfgeschehen in Michelsrombach bedeutet, wird gleich zu Beginn des Kommersabends deutlich: Auf die Frage, was Michelsrombach ohne den SV Hellas wäre, gibt’s im Vereins-Imagefilm, der anlässlich des Jubiläums entstand, eine klare Antwort: „Das wäre ja nix. Das wäre wie Frau ohne Mann oder Mann ohne Frau.“
Auch wenn damit im Grunde alles gesagt war, ging Tobias Wiedelbach, der als Vorstandssprecher durch den geschichtsträchtigen Abend führte, in seiner Begrüßungsrede noch einmal auf die Werte des Vereins ein: „Unser Verein Hellas Michelsrombach steht für Generationen übergreifenden Zusammenhalt, Verbundenheit, Teamgeist und Partnerschaft – kurz: vereint sein oder auch Hellas sein.“ Weiterhin betonte er, dass der SV Hellas als Verein in unserer heutigen schnelllebigen, von der Digitalisierung geprägten, teils anonymen, Gesellschaft, eine der wenigen Plattformen biete, bei denen sich Menschen persönlich gegenüberstehen, Kinder und Jugendliche Fairness und Teamgeist – Grundlagen für gesellschaftlichen Zusammenhalt – erlernen. Daneben sind Heimat und Tradition die Werte, für die der knapp 500 Mitglieder umfassende Verein steht: Integrationsmöglichkeiten in gesellschaftliche Strukturen bzw. dörfliches Zusammenleben sowie Ideen und Kulturen, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, wie beispielsweise die traditionelle Zeltkirmes, die am kommenden Wochenende stattfindet. „Die Erhaltung dieser Werte sollte uns immer bewusst bleiben und wir sollten uns dazu verpflichtet fühlen, diese Werte an die nächsten Generationen weiterzugeben“, appellierte Wiedelbach am Ende seiner Eröffnungsrede.
Im Anschluss an die Grußworte des Schirmherrn der Veranstaltung, Hünfelds Bürgermeister Benjamin Tschesnok, sowie Landrat Bernd Woide und Ortsvorsteher Stefan Eckart folgte die Vorstellung der Vereinschronik: In Form eines Rollenspiels, genauer: des Hellas-Geschichtsunterrichts, rief Lehrer Weiß seine Schüler auf, deren Aufgabe es war über die zentralen Bereiche des Sportvereins, darunter Fußball, Tennis, Kirmes und Fastnacht, zu berichten. War es doch Lehrer Weiß gemeinsam mit weiteren Gründungsvätern, der damals im Jahre 1921 in der Gastwirtschaft von Witwe Waider – heute Gaststätte Schwab – den Grundstein für den Verein legte.
Auch der Dank fürs Ehrenamt spielte am Festkommers eine große Rolle: Jürgen Stock, ehemaliges Vorstandsmitglied und Mitorganisator des Abends, zeichnete gemeinsam mit Werner Scheffler im Namen des Hessischen Fußballverbandes und mit Hagen Triesch im Namen des Landessportbundes zahlreiche verdiente Vereinsmitglieder für ihr Engagement aus. Im Anschluss folgten dann die vereinsinternen Ehrungen für langjährige Vereinszugehörigkeit sowie dreifach die Auszeichnung zur Ehrenmitgliedschaft.
Gerahmt wurde der Festabend durch die Hellas Hymne zu Beginn des Festkommerses, den Liedvortrag des Gesangvereins „Buchfink“ Michelsrombach sowie abschließend dem Hellas Lied – 100 Jahre die Hellas, angelehnt an den Sommerhit „Wir sagen danke schön, 40 Jahre ‚Die Flippers‘“.
Am Samstag bescherte dann das Rhöner Urgestein Franz Habersack – ob als Feuerwehrhauptmann Förster oder Rhön Raper – traditionell in Latzhose und Strohhut einen Abend mit schallendem Gelächter. Vom Rhön-Chinesisch über’s Rhön-Französisch bis hin
zum Rhöner Platt gab es für die Besucher einen Einblick in die Sprachwelt der Rhöner. Begleitet wurde Habersack von seinen „Plattschwatzgirls“. Die Michelsrombacher sind jetzt gut eingeheizt für das kommende Kirmeswochenende.